Digitale Teilhabe und demographischer Wandel - Kein Thema auf dem Digital-Gipfel
Der Digtal-Gipfel 2023 am 20. und. 21 November in Jena
Aus der Ankündigung:
"Unter dem Jahresschwerpunktthema „Digitale Transformation in der Zeitenwende. Nachhaltig. Resilient. Zukunftsorientiert.“ findet der nächste Digital-Gipfel der Bundesregierung am 20. und 21. November 2023 in Jena statt.". Dazu hier der kürzeste Beitrag in der ganzen Reihe.
Es gibt nicht viel zu sagen, obwohl es viel zu sagen gäbe
Schaut man sich die Schwerpunktthemen an, sucht man Fragen der Digitalen Teilhabe älterer Menschen in Zeiten des demographischen Wandels vergeblich. Es gibt acht Plattformen zu folgenden Themen.
- Plattform 1 „Vernetzte und datengetriebene Wirtschaft und Gesellschaft“
- Plattform 2 "Innovative und nachhaltige Digitalisierung der Wirtschaft"
- Plattform 3 "Lernende Systeme | Digitale Kompetenzen"
- Plattform 4 "Digitalisierung der Arbeitswelt"
- Plattform 5 "Transformation gestalten – Daten intelligent nutzen"
- Plattform 6 "Kultur und Medien"
- Plattform 7 "Verbraucherpolitik und Nachhaltigkeit in der digitalen Transformation"
- Plattform 8 "Digitalisierung in ländlichen Räumen und in der Landwirtschaft"
Am ehesten darf man auf der Plattform Verbraucherpolitik etwas zur Digitalen Teilhabe erwarten. Dort geht es um
- Vertrauenswürdige künstliche Intelligenz
- Digitale Geschäftsmodelle nachhaltig gestalten
- Unternehmensverantwortung, sog. Corporate Digital Responsibility
- Nachhaltige digitale Technologien
- Digitale Suffizienz
- Digitalisierung für nachhaltige Entwicklung
An der Lebenswelt vorbei
Zur Zielsetzung heißt es auf der Plattform einleitend: "Digitale Technologien ermöglichen neue Geschäftsmodelle und bestehende digitale Angebote entwickeln sich stets weiter. Für Verbraucher*innen ergeben sich daraus neue Möglichkeiten der Nutzung und der aktiven Teilhabe. Beides möchten wir verbraucher- bzw. nutzerorientiert gestalten. Aber es ergibt sich auch ein besonderer Schutzbedarf. Gerade in Bezug auf den Umgang mit Daten und Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz müssen wir Verbraucher*innen die Sicherheit geben, dass diese sich innerhalb eines schützenden rechtlichen und ethischen Rahmens bewegen."
und
"Bei der Gestaltung digitaler Räume ist die Perspektive und Kompetenz der Zivilgesellschaft ein wesentlicher Faktor für den Erfolg des digitalen Wandels. Die Plattform "Verbraucherpolitik und Nachhaltigkeit in der digitalen Transformation" legt daher besonderen Wert darauf, sie in die Arbeit einzubinden. Gemeinsam mit der Zivilgesellschaft und Unternehmen sollen konkrete Maßnahmen für eine menschenzentrierte, nachhaltige und verantwortungsvolle Digitalisierung entwickelt werden. Zentral sind hierbei Aspekte wie Vertrauen, Aufbrechen von Machtstrukturen, Selbstbestimmung, Transparenz, Nachhaltigkeit und Sicherheit digitaler Angebote. "
Ob sich ältere Verbraucherinnen und Verbraucher in diesen Ankündigungen wiederfinden und den Eindruck haben, die Politik kümmere sich um ihre Bedenken und Sorgen? Es war der Verein Wir Verbraucher in NRW, der am 30. Oktober die in mehreren Beiträgen erwähnte Tagung zur Stärkung digitaler Teilhabe ältere Menschen im Düsseldorfer Landtag veranstaltet hat, damit diese Bedenken und Sorgen einmal auf einer politischen Bühne zu Wort kommen. Bis Berlin scheint das nicht vorgedrungen zu sein.
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