Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale - Ein prakischer Beitrag zu mehr Sicherheit im Internet

Berechtigte Sorge vor Betrug durch Fakeshops
Sicherheitsbedenken in Bezug auf das Internet betreffen nicht nur den möglichen Missbrauch der eigenen personenbezogenen Daten und speziell der Bankdaten (Phishing), sondern auch den Betrug durch unseriöse, sogenannte Fake-Shops. Das sind OnlineShops, die nur aus ein Paar Webseiten bestehen, über keinerlei Waren verfügen, aber zur Vorkasse verleiten und dann mit den überwiesenen Geldern verschwinden.
Die Verbraucherzentralen warnen schon lange vor dieser Betrugsmasche und geben Tips, wie man die Seriosität von Onlineshops prüfen und Fakeshops erkennen kann. Typische Merkmale sind
- unverhältnismäßig günstige Preise für Markenartikel,
- neben dem aktuellen Preis ein höherer durchgestrichener Preis,
- Hinweis, dass nur noch wenige Artikel vorhanden sind,
- gekaufte oder gefälschte Kundenbewertungen,
- gefälschte Gütesiegel,
- kein Impressum.
Zur Verdeutlichung hat die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz ein interaktives Beispiel eines fiktiven Fakeshops ins Netz gestellt. Wenn man auf die markierten Punkte klickt, erfährt man, was da nicht stimmt. (Geht hier nicht direkt, bitte die Seite über den Link aufrufen!)
Einen unbekannten Shop prüfen
Weil die Fälschungen immer besser werden, wird es immer schwieriger eine betrügerische Seite zu erkennen. Die Verbraucherzentrale NRW hat zusammen mit dem Unternehmen mindUp Web + Intelligence GmbH und Förderung aus Landesmitteln einen Fakeshop-Finder entwickelt. Man kann einfach die URL eines Shops in die Suchmaske kopieren und bekommt dann bestimmte Angaben dazu. Ich habe das mal für meinen eigenen Nebenerwerbs-Onlineshop probiert:
Wie machen die das ?
Wie bei jedem Gütesiegel sollte man auch hier fragen, was dahinter steckt, woher die Daten kommen, wie zuverlässig sie sind u.a.m. Zuerst dachte ich, dahinter steckt eine Liste von URLs von Fakeshops, die den Verbraucherzentralen gemeldet worden sind. Das wäre nicht besonders zuverlässig, weil diese Shops immer nur kurze Zeit bestehen. In einem Podcast der VZ Berlin (Transkript im Anhang) erklärt Joachim Feist, wie seine Firma den Fakeshop-Finder entwickelt hat und betreibt. Im Prinzip handelt es sich um eine permanente Suchmaschine für ein sogenanntes Crawling. Ein Programm spürt regelmäßig neue Seiten im Internet auf. Wenn sie als shop erkannt werden, werden die oben im Beispiel angezeigten typischen technischen Merkmale eines Fakeshops, wie Fehlen eines Impressums, Datum der Registrierung der Domäne, Ort des Hostings u.a.m. geprüft, also auch Daten aus der Registrierung der Domäne, die man als Verbraucher nicht ohne weiteres findet:
"Wir können auch das Hosting-Umfeld anschauen. Ist diese Domäne, wenn es eine .de-Domäne ist zum Beispiel, in Deutschland gehostet? Dann ist es eher vertrauenserweckend, sag ich mal. Wir können teilweise auch schauen, wie lange so eine Domäne schon angemeldet ist oder wann zuletzt eine Änderung gemacht wird."
Das spricht für eine stets aktuelle und sehr vertrauenswürdige Datengrundlage.