Seniorenhandy Ade - Aber Hilfe bei der Bedienhilfe - Aktuelle Tips der Stiftung Warentest für alle, die anderen die Nutzung einfacher machen wollen

Seniorenhandy Ja oder Nein ? - Eine lange Kontroverse kann beendet werden
Soll man älteren Menschen, die nicht mehr gut sehen oder hören können, ein teureres Seniorenhandy empfehlen, mit größerer Schrift und Vorlesefunktion? Möchten die das überhaupt? Schnee von gestern! Mittlerweile haben sowohl Android als auch IOS Systeme standardmäßig Bedienhilfen, die das und viel mehr leisten. Die Stiftung Warentest hat diesem Thema im heute erschienenen Februar-Heft ganze acht Seiten gewidmet und diese auch unter dem angegeben Link öffentlich zugänglich gemacht.
Bekannte Hilfen
Zu folgenden Hilfen gibt es eigene Beiträge:
- Sehhilfen: Wie Sie die Schriftgröße verändern, Text heranzoomen oder sich vorlesen lassen, was auf dem Display steht.
- Hörhilfen: Wie Sie neben Hinweistönen weitere Signale aktivieren, und wie Sie Gesprochenes in Text verwandeln.
- Sprechhilfen: Wie Sie einen Anruf annehmen, wenn Sie nicht sprechen können und wie Sie das Handy Texte sprechen lassen, die Sie zuvor eingegeben haben.
- Hilfen für körperliche Einschränkungen: Wie Sie Ihr Handy mit einfachen Bewegungen bedienen – oder ganz ohne Anfassen mit Gesten, Worten oder Blicken.
Komplexität kann reduziert werden
Auch wenig geübte Nutzerinnen und Nutzer, die gut sehen und hören und die Finger gut bewegen können, sind oft von der Komplexität der Darstellungen auf dem Bildschirm überfordert. Zu viele kleine Symbole, zu viele Klicks bis man da ist, wo man hin will. Hier kommen die neueren Bedienhilfen ins Spiel. Die Stiftung Warentest schreibt:
- "Im Play Store lässt sich die Google-App Aktionskarten herunterladen. Damit ist es möglich, große Karten mit Fotos oder Symbolen für den Startbildschirm zu erstellen. Dort kann man bestimmte häufig verwendete Befehle hinterlegen. Tippt man darauf, ruft der Google Assistant etwa die Tochter an oder bestellt ein Taxi. Oder bittet laut um Hilfe.
- Wer nur bestimmte Apps nutzen kann oder will und sich nicht mit unzähligen Auswahl- und Einstellungsmöglichkeiten herumschlagen möchte, kann auf dem iPhone den „Unterstützenden Zugriff“ einrichten. Sobald er eingeschaltet ist, sind auf dem Bildschirm nur noch zuvor ausgewählte Apps verfügbar. Die Darstellung ist stark vereinfacht und die Apps sind auf die wichtigsten Funktionen reduziert. Einstellungen sind codegesichert und der Modus wird erst durch Code-Eingabe beendet. Die Option eignet sich für alle, die von viel Text überfordert sind.
Die Einrichtung der Bedienhilfen erfordert Hilfe
In der Tat kann man mit diesen Funktionen die Oberfläche genau wie bei einem Seniorenhandy auf einige wenige Funktionen und Symbole reduzieren. Aber wer ist "man"? Die Zielgruppe dieser Komplexitätsreduktion verständlicherweise nicht. Digitalbotschafter und Lotsinnenund andere Unterstützungskräfte sollten sich selbst damit vertraut machen und in ihren Übungsgruppen, Sprechstunden WLAN-Cafes und bei anderen Gelegenheiten einmal zeigen, was da geht. Aber auch Kinder und Enkel , die den Eindruck haben, dass sich Eltern und Großeltern schwertun oder aus Angst vor der Komplexität nicht mehr als telefonieren wollen, sollten diese Funktionen einmal testen und dann zeigen und bei Zustimmung einrichten.
Die Hilfen sind sicher noch nicht perfekt. Aber die Hersteller geben sich Mühe. immer wieder wurde gefordert, die Bedienung müsse einfacher werden. Jetzt sind wichtige Schritte in diese Richtung unternommen. Nur wenn diese Funktionen von den Nutzerinnen und Nutzern ausprobiert und genutzt werden, kann es weitergehen., Dazu sollten wir alle beitragen.