DiA Bremen Nord - Ein Netzwerk im Netzwerk mit vorbildlichem Web-Auftritt
Was ist DiA?
Im Netzwerk Digital Fit 60+ (ehemals Netzwerk Digitalambulanzen) Bremen Stadt haben über 40 Einrichtungen in Bremen ihre Angebote zur Unterstützung älterer Menschen bei der Nutzung von Smartphones, Tablets, Laptops oder Computern der Koordinationsstelle gemeldet. In einem Flyer vom Juli 2025 sind die Kurse, Schulungsangebote, Sprechstunden, Treffs, Nachmittage u.ä. nach Bremen Nord, Ost, West, Süd und Mitte geordnet und mit Angaben zum Angebot selbst, der Einrichtung, dem Standort und telefonischem Kontakt gelistet. Den Flyer kann man auf der Projektseite herunterladen - auch hier. Von den 11 genannten Angeboten in Bremen-Nord finden sieben von verschiedenen Einrichtungen in Kooperation mit "DiA" statt. Hier ein Ausschnitt:
Leserinnen und Leser in Bremen Nord werden die Begegnungszentren Luise Morgenthal und St. Magnus, die Stadtbibliothek und vielleicht auch die SG-Marßel kennen. Aber viele werden sich fragen „und wer ist DiA, die da immer dabeisteht"? - DiA steht für Digital im Alter und wurde 2021 im Rahmen des Netzwerk Digitalambulanzen von Ehrenamtlichen unter dem Dach der SG Marßel als Modellprojekt der Seniorenvertretung ins Leben gerufen. (Artikel "Die Norddeutsche" vom 29.09.2021. Seitdem wurden das Angebot, der räumliche Wirkungskreis und die Anzahl der helfenden Ehrenamtlichen kontinuierlich ausgeweitet. Dahinter steht nach eigenen Angaben "eine wachsende Gemeinschaft von engagierten Ehrenamtlichen in Bremen-Nord, die sich zum Ziel gesetzt haben, dass niemand durch die Digitalisierung im Alltag abgehängt wird – besonders nicht ältere Menschen. Was DiA besonders macht: Es ist keine verwaltete Institution, sondern ein selbstorganisiertes Netzwerk, das direkt und unbürokratisch hilft. Das ist beachtlich, weil es im Gegensatz zu den meisten anderen Angeboten im Netzwerk keine feste Anbindung an und keine Grundfinanzierung durch eine größere Organisation gibt." Die mehrfachen Einträge resultieren daraus, dass DiA keine eigenen Räume hat, sondern sich Partner sucht, die auch andere Angebote für die Teilhabe älterer Menschen machen, wie die beiden Begegnungszentren. Insofern handelt es sich um ein eigenes Netzwerk in Selbstverwaltung Bremen Nord. DiA muss auch immer wieder Sachmittel aus verschiedenen Quellen einwerben. Das ist nun auch für eine eigene Web-Site gelungen - Und die ist vorbildlich
Ein vorbildlicher Web-Auftritt für ein vorbildliches Angebot
Zunächst zum Angebot selbst. Vorbildlich finde ich, dass es neben räumlich verteilten und gut erreichbaren Schulungen und Sprechstunden auch ein telefonisches Support-Angebot gibt:

Bedarfsgerecht ist auch die ständig aktualisierte Liste der einzelnen Angebote mit Termin, Inhalt, Ort u.ä. sowie eine wachsende Anzahl von Nutzungstips, die sich aus den Fragen der Teilnehmenden an den unterschiedlichen Veranstaltungen ergeben.

Andere sollten folgen
Heute habe ich bei einem anderen Themen den Slogan gelesen ""Kennen kommt vor Können". Wenn ältere Menschen digital teilhaben können sollen, müssen sie die entsprechenden Unterstützungsangebote kennen. Man kann auch sagen, die Angebote im Netzwerk Digital Fit 60+ müssen gut gefunden werden. Nicht nur nach einer Teilnahme, sondern zu allererst vorher. Ein Flyer mit Telefonnummern reicht dazu nicht. Er kann nicht jeden Monat aktualisiert und neu gedruckt werden. Ältere Versionen bleiben im Umlauf und enthalten nach ein paar Monaten nicht mehr zutreffende Angaben. Ein Online-Kalender für alle aktuellen Angebote, wie er zu Beginn des Netzwerks Digitalambulanzen zu finden war, ist nicht nur aufwendig, sondern war auch nie annähernd vollständig. Die senatorische Behörde, die die Koordinationsstelle finanziert, sollte statt dessen zwei Dinge tun, damit die beachtenswerte Anzahl von Angeboten auch gut gefunden werden.
- Soweit nicht schon vorhanden sollten alle beteiligten Einrichtungen ähnliche Seiten zu ihren Angeboten erstellen und dazu bei Bedarf finanziell unterstützt werden.
- Dann kann in einem Flyer zu jeder Einrichtung neben der Telefonnummer ein Link auf diese Seite mit den aktuellen Angeboten, Terminen u.a.m. aufgenommen werden mit dem Hinweis den aktuellen Stand dort nachzuschauen. Ich kenne das Gegenargument, dass die meisten ungeübten potenziellen Teilnehmenden diese Seiten noch nicht aufrufen können. Ich weiss aber auch, dass diese meistens von Angehörigen überzeugt werden, ein ein Unterstützungsangebot zu nutzen und wo erforderlich sie auch anmelden.
In den wenigsten Fällen gelingt es, wie in Berlin einen aktuellen Online-Kalender mit allen Angeboten aufzubauen und zu pflegen. Dann wird nur das Minimum einer Liste der Anbieter veröffentlicht. Aber erst wenn diese Links auf Seiten mit den jeweiligen aktuellen Angeboten beinhalten, sind diese Veröffentlichungen hilfreich. Ich habe die Einträge auf den Seiten des DigitalPakt zu den einzelnen Angeboten stichprobenweise geprüft. Teilweise gibt es überhaupt keinen Link ud häufig auf die Startseite des jeweiligen Trägers ohne erkennbaren Pfad zu den aktuellen Angeboten. Daher ist das am Beispiel DiA hier skizzierte zweistufige Verfahren auch anderen Kommunen zu empfehlen. So sollte zum Beispiel ein Landratsamt bzw. eine Kreisverwaltung alle Anbieter von Unterstützungsleistunen in die Lage versetzen, eine eigene Web-Site zu ihren Angeboten für ältere Menschen zu erstellen und selbst eine zentrale online-Seite mit den Links zu diesen Seiten erstellen und einen entsprechenden Flyer breit verteilen.